Ein Bericht von Michael Schwitzky (Missionsleiter Shelter Griechenland)
Biblische Ausbildung in Katunishte im September 2018
Dieses Mal fand unsere Kurzbibelschule in Katunishte bei Sliven statt. Die Unterkunft lag sehr abgeschieden, einladend, mitten in der schönen Natur. 20 Pastoren nahmen teil. Einige waren „Wiederholungstäter“, andere waren zum ersten Mal dabei. Es war den Pastoren möglich, sich für diese Schulungszeit frei zu nehmen. Für sie bedeutet das, fast 2 Wochen keine Arbeit, kein Verdienst, keine Familie und keine vertraute Gemeinde zu haben – aber eine große Zurüstung für den Dienst.
Kalle und Alex
Ich erinnere mich an den ersten Abend, wir sammelten Gebetsanliegen. Einer der Pastoren, Kalle, bat um Gebetsunterstützung für sich und Alex, damit sie Arbeit fänden. Es stellte sich heraus, dass Alex sein Pferd ist. Er hat ein kleines Wagengespann und zieht durch die Strassen, um Alteisen zu sammeln – oder sonstiges, was man verkaufen oder tauschen kann.
Armut in Bulgarien
Alle Pastoren kommen aus sehr ärmlichen Verhältnissen. Vollzeitliche Pastoren gibt es fast nicht unter den Millet (bulgarotürkische Minderheit). Ihre Gemeinden sind in den Slums. Es sind Oasen für die allerärmsten Menschen Europas. Dort arbeiten sie und investieren sich täglich. Es sind Gemeindehäuser, die uns sehr fremd sind. Dass es so in Europa aussehen kann, ist unglaublich. Viele Kinder mit großen Augen schauen uns erwartungsvoll an. Auffällig sind auch ihre übergro.en Lautsprecher, durch die sie mit gewaltiger Lautstärke ihre Musik nach außen dringen lassen. Auf diese Weise hören auch viele, die nicht zur Gemeinde gehen, die Lieder und die Botschaft. Es war ein großer Segen diese armen Reichsgottes-Mitarbeiter zu schulen.
Teamwork
Während der Zeit standen uns mehrere Glaubensgeschwister hilfreich zur Seite. Brigitte Gramlich und tüchtige, einheimische Frauen kümmerten sich erstklassig um das leibliche Wohl. Unser bulgarischer Mitarbeiter Ognian hatte vor Ort die organisatorische Leitung. Es war rundum alles gelungen. Matthias übernahm einen Teil des Unterrichtes, Michael, unser Übersetzer, war ebenso stark gefordert. Alle gaben Alles – das war die Stimmung. Auch Mattanja Schwitzky konnte dabei sein, sich einen guten Einblick verschaffen und erste Kontakte in Bulgarien knüpfen.
Der Unterricht
Am 10. September war der erste Unterrichtstag. Wir begannen mit Bibliologie (Was sagt die Bibel über Gottes Wort?) Unsere Haltung zur Bibel bestimmt unsere Nachfolge. Zwischen verbindlich und unverbindlich gibt es große Unterschiede. Nach 10 Tagen konnten wir mit dem Römerbrief abschließen. Es war eine intensive Zeit, täglich mit 6 Unterrichtsstunden. Alle Schulungsteilnehmer wurden darüber hinaus mit vielen Hausaufgaben herausgefordert. Der Unterricht fand nicht nur als Monolog statt, er wurde durch die vielen Fragen bereichert. Am letzten Abend hatten wir einen gemeinsamen Rückblick. Durchweg war eine sehr große Dankbarkeit und Freude zu spüren. Zeugnisse, die unvergesslich bleiben, z.B.: „Nun habe ich ja wieder viel Neues zu predigen…“ Ermutigend ist es zu hören, dass die Pastoren das Gelernte in ihren Gemeinden umsetzen wollen. Gemeinsam wachsen wir durch ein intensives Bibelstudium. Dies ist ein großer Segen für uns alle.
In den Ortsgemeinden
Abends besuchten wir verschiedene Ortsgemeinden. Wir predigten und evangelisierten. Ein Pastor mietete ein Kinogebäude. An diesem Abend ging ein Mann nach dem Aufruf nach vorne und entschied sich für ein Leben mit Jesus. Es stellte sich heraus, dass sein Opa Pastor ist und schon lange für seinen Enkel betet. Nun wird er danken, unser Herr ist so gut!
Euch allen ein herzliches Dankeschön. Ihr habt es möglich gemacht! Danke für alle Gebete und auch für alle Gaben, die nötig waren. Im Nachhinein können wir sagen: Gott hat alles sehr gut gemacht und wir sind stark ermutigt einen weiteren Glaubensschritt zu gehen.